Kyrenas Mossas

Kyrenas Zarkides aus dem Geschlecht der Arkodoriden. Geboren 744 Vor, gestorben 666 Vor. König von Arros von 719 bis 678 Vor. Ab 703 genannt Mossas "der Große".

 

 

Kindheit, Jugend und Exil

 

Als einziger Sohn des Zarkas Xentides war Kyrenas von Geburt an die Nachfolge auf den Königsthron von Arros vorherbestimmt. Von Kindesbeinen an wurde er darauf vorbereitet, erlernte neben dem Kriegshandwerk auch die Redekunst und Geschichte. Doch als er 16 Jahre alt war, kam es auf einem Fest, das zu Ehren seines Vaters gegeben wurde, zu einem Vorfall:

Adolis, ein Gefolgsmann des Königs, bezeichnete Kyrenas als "weibisch", da er verschiedene Epen und Gedichte lebhaft rezitieren konnte. Als Kyrenas wutentbrannt seinen Becher nach Adolis warf und sich auf ihn stürzen wollte, erhob sich der trunkene Zarkas mit gezücktem Schwert - doch nicht um seinem Sohn beizustehen, sondern sich auf Adolis' Seite zu stellen. Aufgrund seiner Trunkenheit schwankte und stolperte er schließlich, bevor er dem Sohn zur Gefahr werden konnte. Der enttäuschte, immer noch wütende Kyrenas rief den Gästen seines Vaters jedoch höhnisch zu: "Seht ihn euch an, meine Herren. Dieser Mann will euch gegen die Arbaren führen, will euch vor den Ungeheuern der Wildnis bewahren: Doch er scheitert bereits bei dem Versuch, von einer Liege zur nächsten zu gehen!"

Während unter den Gefolgsmännern schallendes Gelächter ausbrach, erhob sich der trunkene König, schlug mehrmals unbeholfen mit dem Schwert nach Kyrenas und hätte es vielleicht noch vollbracht seinen unbewaffneten Sohn zu verletzen oder zu töten, wenn nicht Adolis seinen König zurückgehalten hätte. Zarkas verfluchte zorngeifernd seinen Sohn bei Athis, dem Gott der Unterwelt, und verbannte ihn daraufhin aus dem Palast und Arros.

Noch in der gleichen Nacht verließ Kyrenas, der einzige Thronerbe, seine Geburtstadt und wurde lange nicht mehr wieder gesehen. Neben Gerüchten über seinen Tod kursierten Jahr um Jahr abstrusere Geschichten über seinen Aufenthaltsort, der überall in der bekannten Welt hätte sein können - oder sogar darüber hinaus.

 

Tatsächlich zog Kyrenas jedoch unter einem neuen Namen, Pyrimos, als Schüler des wandernden Sängers Thyrsas durch die Lande und lernte von diesem das Handwerk eines Kanikas (Sängers, Erzählers und Poeten). Nachdem er ausgelernt hatte, zog "Pyrimos Kanisertos" (Pyrimos der Sänger) eigener Wege und machte dabei auch die Bekanntschaft des berüchtigten "Räubers" Arkothos, des "Bären", kennen. Die beiden schlossen eine tiefe Freundschaft, die im Kern vielleicht auf dem Hass gegen Zarkas begründet war.

 

 

Die Invasion der Arbaren und Thronbesteigung (720 und 719 Vor)

 

Während im Norden Arros' die Invasion der Arbaren begann, gelang es einigen Abenteurern Kyrenas aufzuspüren und ihn schließlich zu überzeugen, seinen Anspruch auf den Thron zu erneuern, da "Zarkas der Irre" - wie der König unlängst im Volksmund genannt wurde - die Verteidigung des Landes gegen die Arbaren unmöglich gewährleisten konnte und zudem ein Krieg unter den anderen Thronprätendenten drohte (denen zudem selbst im Erfolgsfall der Makel des illegitimen Königs angehaftet hätte).

Doch als sie Kyrenas zurück nach Arros gebracht hatten, verübte Heron, Hauptmann der königlichen Leibwache, den Thronfolger zu ermorden und Kyrenas musste abermals aus der Stadt fliehen.

 

Während im Norden der Krieg zwischen Arros und den hereinbrechenden Arbaren vollends ausbrach, rückte Kyrenas an der Spitze eines draspischen Söldnerheeres und der Truppen des verbündeten Fürsten Thymnos Thyakides von Raris vom Süden her auf die Stadt Arros vor. Obwohl Kyrenas mit diesem Heer vor hatte Arros zu besetzen und den Thron für sich zu erzwingen, musste er seine Pläne umstellen. In der Zwischenzeit war Noressos von den Arbaren erobert worden. Brison Medides von Nerphis, ein anderer Thronprätendent aus einer Nebenlinie der herrschenden Arkodoriden, belagerte zwar die Stadt, war aber an ihrer Rückeroberung bislang gescheitert.

Kyrenas zog also nicht nach Arros, sondern nach Noressos und mit seinen frischen Truppen gelang schließlich die Rückeroberung, bei der auch verbündete Arbaren unter Führung des Häuptlings Pailas einen wichtigen Beitrag leisteten.

 

Da Brison seinen ältesten Sohn Phabides, der Fürst von Noressos gewesen war, beim Fall Noressos' verloren hatte und sein jüngerer Sohn Briomas bei einem erfolglosen Versuch, die Stadt wieder einzunehmen, gefallen war, verzichtete der alternde Feldherr auf einen Thronanspruch und sicherte Kyrenas seine Unterstützung zu. Ein Bündnis, das auch durch die Heirat Kyrenas' mit Brisons Tochter Phaniope besiegelt werden sollte.

 

Die draspischen Söldner marschierten gut einen Monat später in Arros ein, Heron wurde verhaftet und schließlich hingerichtet. Zarkas wurde "zur  Einsicht gebracht, abzudanken" und bezog dann sein Altenteil in einem der Türme der Festung (so jedenfalls die offizielle Geschichtsschreibung, manche Stimmen behaupten auch, Kyrenas habe seinen Vater in einem der Festungstürme eingekerkert).

 

Wie mit Brison verhandelt heiratete Kyrenas kurz nach seiner offiziellen Inthronisation in Arros dessen Tochter Phaniope. Auf ihr Drängen begann er damit, die Sümpfe um Arros trocken legen zu lassen, um das ihrer Meinung nach unterwickelte Städtchen zu einer respektablen Königsstadt zu entwickeln.

 

 

Die eneathische Verderbnis (718 bis 715 Vor)

 

Noch bevor der Umbau der Hauptstadt irgendwelche nennenswerten Fortschritte erzielen konnte, erreichten die Nachrichten von eneathischen Überfällen den neuen König. Obwohl Überfälle der Krieger-Frauen nichts ungewöhnliches waren, waren sie unter der Herrschaft ihrer Königin Panthysele Enthraskeute bislang friedlich geblieben. Zudem schienen die Kriegerinnen mit verdorbenen Bogoriden und anderen Abscheulichkeiten gemeinsame Sache zu machen. Wie sich bald herausstellte waren die Eneathen unter die Kontrolle des Hexenmeisters Scheschonk geraten, der von Saphra aus versuchte, ein gewaltiges Heer der Verderbnis zusammen zu ziehen.

Kyrenas zog mit einem Großteil der Truppen des Königreiches nach Nerphis, um sich von dort aus dem Kampf gegen die Horden der Verderbnis zu stellen. 

Obwohl ein Vormarsch der verdorbenen Horde auf Nerphis selbst unter Hilfe einiger Helden abgewehrt werden konnte, marschierte eine zweite Horde auf einem Umweg auf die Stadt Arros selbst zu. In Arros organisierte Königin Phaniope einen verzweifelten, aber letztlich aussichtlosen Widerstand. Kurz bevor die Stadt vom Feind eingeschlossen wurde, erreichten die Helden, die bereits auf dem Schlachtfeld vor Nerphis das Blatt zu Gunsten Kyrenas' gewendet hatten, die Stadt.

Sie inspirierten die Verteidiger der Stadt und übernahmen die Verteidigung der Stadt und leisteten solange erbitterten Widerstand, bis das feindliche Heer unversehens abzog, obwohl die Schlacht noch nicht entschieden war.

Nachdem zwei verdorbene Horden besiegt worden waren, gelang es Kyrenas von Nerphis aus, immer weiter eneathisches Gebiet unter seine Kontrolle zu bringen, während die Helden Scheschonk selbst aufspürten und schließlich ausschalteten. Ohne den Hexenmeister gelang es den arroischen Truppen die unorganisierten Reste des verdorbenen Heeres niederzumachen.

Obwohl Kyrenas die Herrschaft über die Eneathen zunächst wieder in die Hände einer neuen eneathischen Königin legte, geschah dies nur aus Dankbarkeit gegenüber der neuen Königin selbst, die eine der Helden von Arros gewesen war. Nach ihrem plötzlichen Tod nur drei Jahre später ließ Kyrenas Eneathia erneut von seinen Truppe besetzen und installierte einen eigenen Statthalter. Dies war der Auftakt einer Reihe von Eroberungen, die ihm seinen Beinamen Mossas "der Große" einbringen sollte.

 

 

Arroische Reformation (713 bis 703 Vor)

 

Nach dem Sieg über die verdorbenen Horden Eneathias war Kyrenas' Herrschaft in Arros gefestigt. Obwohl die Helden von Arros zum Großteil eigener Wege zogen blieb einer, Entar Agridaspis, an seiner Seite und organisierte die Ausbildung einer Elitetruppe. Nachdem baldigen Tod sowohl seines Schwiegervaters Brison, als auch seines verbündeten Thymnos von Raris, strukturierte Kyrenas seine Herrschaft neu. Zu den auffälligsten Taten dieser "Reformation" gehörte die Ernennung des Arbaren Pailas, der mit seinen Getreuen bei der Befreiung von Noressos geholften hatte, zum Fürsten der Stadt. Die Stadt Noressos selbst wurde zu Ehren des Helden Arakles, der bis zu letzt versucht hatte, die Stadt zu verteidigen, dann aber während der eneathischen Verderbnis verschwand, in Arakleia umbenannt.

Er schwächte die Macht der Fürsten, die traditionell größere Freiheiten gegenüber dem König in Arros genossen hatten. Da die Kämpfe gegen Arbaren und Verderbnis viele Männer der Generation seines Vaters getötet hatten und Kyrenas die freien Positionen mit jungen Männern besetzte, zu denen er im Kampf ein enges Verhältnis aufgebaut hatte, verlief diese eigentliche Reformation größtenteils widerstandslos.