Herechas Nekides

Erinnerungen an die ferne Heimat

Erinnerungen an die ferne Heimat ist eines der Standardwerke der "Ursprung im All"-Vertreter und unter Historiker, Archäologen, Magiologen und Wissenschaftlern allgemein äußerst umstritten.

Vorwort

Die „seriöse“ Wissenschaft wird nicht müde, meine Thesen als unbegründeten Unfug zu verunglimpfen, aber ich werde Ihnen, meinem aufgeschlossenen Leser, in diesem Buch anhand zahlreicher Beispiele zeigen, dass unser Ursprung nicht nur im All liegt, sondern unsere Vorfahren sich sehr wohl daran erinnert haben und wir nur vergessen oder verlernt haben, diese Erinnerung in den alten Bräuchen zu erkennen.[...]

 

Nachrichten an die Heimat

[…] aus dem antiken Iderusa. Der antike Reisende Eristales berichtet in seiner Reisebeschreibung über den Neujahrsbrauch der Bewohner von Bubluna:

„An diesem versammelten sich die Familien vor ihren Häusern und ich konnte beobachten, wie jeweils einer von ihnen einen kleinen Kasten aus Holz zum Himmel erhob; dieser war je nach dem Wohlstand der Familie bemalt oder mit edlem Metall verziert, mancher war eher grob gearbeitet, mancher fein von eines Meisters Hand. Derjenige, der den Kasten empor hob, legte dann die freie Hand auf sein Ohr und schloss die Augen. Er schwieg, seine Familien schwiegen, für einen Augenblick schwiegen alle Familien, die Stadt schwieg. Beinahe gleichzeitig erhoben die Kastenhalter überall ihre Stimme und verkündeten: Neißa-bhu-responnt. Daraufhin erhoben einige aus den Familien kunstvoll verzierten Hacken, als würden sie die anderen erschlagen wollen, und machten drohende Gesten. Die anderen begannen als dann durch die Straßen zu laufen und wo immer sie auf eine andere Familie trafen, blieben sie stehen und verkündeten: Neißa-bhu-responnt. Dieses seltsame Schauspiel dauerte fast eine Stunde. Dann schlug ein Gong aus dem Tempel und ein reich geschmückter Priester trat aus dem Tempel hervor auf den großen Platz und wiederholte immer wieder und wieder: Der Anbruch eines neuen Tages, das Schicksal einer neuen Welt, erinnere die Heimat, vergiss niemals den vergangenen Tag. Und nach und nach strömten die Menschen mit ihren Familien zum großen Platz, um zwischen jeder Wiederholung des Priesters gemeinschaftlich zu verkünden: Wir erinnern.“ […]

 

[…] was die ersten Entdecker über die Mahamiter berichten. Der seltsame Brauch wird von den Ethnologen als „Fest der Heimkehr“ bezeichnet, aber wenn wir an die Bilder der Kapsellandungen denken, wird uns sofort deutlich, dass die Ureinwohner der mahulesichen Inseln in ihrem Fest eine uralte Geschichte erinnern: „Das Fest zum Gedenken der Ahnen besteht im Kern daraus, dass die Menschen von den Dächern oder den höchstgelegenen Fenstern eine Kaluma-Frucht herabwerfen, an die durch Fäden ein rundes Tuch gebunden ist. Beim Auftreffen der Frucht auf dem Boden, brechen die Zuschauer in Jubel aus und Rufen: Pelennet-Fohl! Wir sind Zuhause!“ […]

 

 

[…] zeugt eine seltsame Eigenheit der norontischen Samba: „Um mit den Verstorbenen zu sprechen, gehen sie in eine spezielle Hütte, die schmal ist und spitz zuläuft und sich so bereits optisch von den halbrunden Häusern unterscheidet. Diese 'Kontakthütten' sind schmucklos, bis auf einen flachen Altar, dessen Oberfläche von rechteckigen Täfelchen bedeckt ist und einem darin steckenden Stab, der sich zur Spitze der Hütte hin streckt. Wenn sie nun also mit den Toten sprechen wollen, dann berühren sie nach und nach unterschiedliche Plättchen auf dem Altar, wobei es scheint, als habe jede Familie ihr eigenes Muster. Dann rufen sie 'Nei-Sa, Nei-Sa, Nei-Sa!' und schließen folgend an, was auch immer sie den Verstorbenen zu sagen haben, um schließlich mit der Formel 'Arstu-Aud' zu schließen.“ Wie Ethnologen und andere „seriöse“ Wissenschaftler dabei nicht an computergestützte Kommunikation und Funksprüche denken können, erstaunt mich immer wieder![...]

Die Magische Faust des Daias

Die Fistus Daei, 'Faust des Daias', ist den klassischen Legenden nach der feuerspeiende Panzerhandschuh des Helden Daias, einem großen Helden der Eneathischen Verderbnis. Die Gelehrten der Renaissance sahen darin nichts anderes, als ein Paraphernalium, das von Daias zum Wirken von Feuerzaubern verwendet wurde; auch wenn Generationen von Forschern nach dem Verbleib des Panzerhandschuhs suchten.

 

Allerdings gibt es ein Problem, auf das Linguisten schon seit langem Hinweisen: 'fistus'. Diese arroische Bezeichnung für die Faust ist erst seit der Klassik bezeugt und eindeutig ein Lehnwort aus dem Arbarischen. Im antiken Echyrisch müsste die Bezeichnung dieses Artefakts 'Grossea Daiosio' geheißen haben, doch in den antiken Schriftzeugnissen über den großen Helden Daias taucht diese Bezeichnung nicht auf. In einer Inventarliste der 'Bruderschaft vom Auge', deren Oberhaupt Daias nach der Verderbnis wurde, taucht jedoch eine 'Grothe Daiosio' auf – was sich als 'Fäustling des Daias' übersetzen ließe. Die Alten bezeichneten Panzerhandschuhe jedoch nicht als 'Fäustling' sondern als 'hearnelon' – was meinten sie also damit?

 

Die Archäologen weisen daraufhin, dass mit 'Fäustling' allerhand kleine Werkzeuge gemeint waren, die mit einer Hand benutzt wurden; kleine Hämmer zum Beispiel. Doch welches 'kleine Handwerkzeug' konnte Feuerspeien? War es vielleicht doch nur ein Paraphernalium? Eine Art kleines Zepter, wie es in der Antike oft benutzt wurde, um Zauber zu speichern? Ich denke nicht. Die 'Legende der weißen Höhle' beschreibt anschaulich, dass Daias seine Zauberwaffe in einem Gewölbe fand, das, wie ich an anderer Stelle schon ausführlich erläutert habe, nichts anderes sein kann, als das innere eines uralten Sternenschiffes!

 

Daher glaube ich, dass die 'Faust des Daias' oder der 'Fäustling des Daias' nichts anderes war als eine PHIOL*-Pistole! Die maletechmanische Literatur beschreibt sehr schön, wie künftige Generationen diese 'Licht'-Pistolen nutzen, um feuerlanzenartige Strahlen zu verschießen. Wenn unsere Urahnen aus der Ferne des Alls kamen, unsere Welt mit Sternenschiffen aufsuchten, ist es dann verrückt anzunehmen, sie hätten eine derartige Technologie nicht besessen? Wäre es somit unmöglich, dass Daias seine zauberhafte Waffe nicht einem glücklichen Fund verdankte? Das er die Technologie unserer Urahnen einsetze und seine Zeitgenossen nur nicht verstanden, was er benutzte und es mit den Mitteln ihrer Zeit erklärten?


 *"Phasunea mer Ideilamenu Othuleitas": Licht-Verstärkung durch gelenkten Strahlungsaustoß