Arechaireon. Geschichte

aus: Astrachairea. Die freie Enzyklopädie (Arechaireon@Astrachairea@Ar, zuletzt aufgerufen am 27.03.1980)

 

Die Bezeichnung Arechaireon für moderne Hochschulen geht auf die Institution der klassischen „Are Chairetei ne Lugamei“ („Gemeinschaft der Schüler und Lehrer“) zurück, die sich im Arrovelosianischen Reich entwickelte.

Im alten Arrovelosia gab es zunächst nur wenige Bildungseinrichtungen, da Eltern ihre Kinder von privaten Lehrern im Haus unterrichten ließen. In Pellas gab es zwar mit dem „Asaryleon“ eine Einrichtung, die ursprünglich nicht nur für die Sammlung von Büchern und anderen Schriften vorgesehen war, sondern auch die Bürger der Stadt im Lesen und Schreiben unterrichten sollte; doch mit dem Wachstum und der steigenden Bedeutung der Stadt wurde diese erste öffentliche Schule zu einer reinen Bibliothek, die später der Magierschule angegliedert wurde.

 

Aufgrund der Magiegesetzgebung Arrovelosias war es bald verboten, dass magische Studien von privaten Lehrmeistern unterrichtet wurden. Im Reich wurden daher fünf Schulen eingerichtet, an denen der Unterricht unter Überwachung durch den Orden der Bewahrer und somit staatlicher Kontrolle erfolgen konnte. Diese wurden als „Are Chairetei ne Lugamei“ bezeichnet, da sie de facto abgeschlossene Gemeinschaften innerhalb der Städte Pellas, Arakleia, Velosia, Miravandis und Doreon bildeten. Lehrer und Schüler lebten auf dem Areal der Schule und durften es nur unter Überwachung verlassen.

 

Im Laufe der Zeit, wurde der Lehrplan der Magierschulen um weltlichere Bereiche erweitert und in der späteren Klassik wurde es zunächst im Adel, später auch unter den reicheren Bürgern, üblich, seine Kinder an einer Magierschule ausbilden zu lassen, selbst wenn sie dort nur weltliche Wissenschaften oder Rhetorik erlernten. Je mehr Schüler unterrichtet werden sollten, desto dringender wurden weitere Schulen, so dass bald auch „Are Chairetei ne Lugamei“ im Reich errichtet wurden, die gar keine Magie mehr auf dem Lehrplan vorsahen und sich auf bestimmte Bereiche der Wissenschaften und Künste spezialisierten. Ohne die Magie, war aber auch keine Überwachung mehr nötig und in den Städten wurde es erlaubt, dass Schüler und Lehrer solcher Einrichtungen außerhalb der eigentlichen Schule wohnen durften. Diese Schulen wurden bald als „Asaryles“ (Sg. Asarylea) bezeichnet, nach dem Asaryleon, um sie, gerade in der Rechtsprechung, von den eigentlichen Magierschulen zu unterscheiden.

 

Als über weite Teile des Mittelalters die magische Forschung und Lehre vollkommen verboten war, wurden die „Are Chairetei ne Lugamei“ nur noch aufgrund der Wohnsituation von den „Asaryles“ unterschieden: Eine Are Chairetei ne Lugamei war eine Internatsschule, während ein Asarylea eine normale Schule war. Aus dieser Zeit stammen auch die ersten Belege der Bezeichnung „Arechaireteon“, auf das die heutige Bezeichnung zurückgeht.

Mit der Renaissance und der Wiederentdeckung (und Wieder-Legalisierung) der magischen Lehre und Forschung, begann man, unter Besinnung auf klassische Traditionen, unter den Arechairetees jene Schulen zu verstehen, an denen Magie unterrichtet wurde. Die Asaryles wurden zunehmend als „Volksschulen“ verstanden, während man die Arechairetees mit höherer Bildung in Verbindung brachte.

 

Im Laufe des Revolutionszeitalters entwickelte sich, unter Einfluss der militärisch geprägten Lehreinrichtungen der Skonatysses langsam das heutige, dreigliedrige arvische Schulsystem heraus: Kinder besuchten vom 5. bis zum 13. Lebensjahr ein Asarylea und gingen danach in eine Berufsausbildung oder besuchten bis zum 20. Lebensjahr ein Skotyssea, wo sie auf ein Studium an einem Arechaireon, die Ausbildung an einem Hynkeon [der arvischen Offiziersschule] oder Talyreon [der arvischen Beamtenschule] vorbereitet wurden. Obwohl heutige Arechairees meist über Wohnanlagen für ihre Studenten verfügen, entsprechen sie in ihrer heutigen Form eher den klassischen Asaryles; nicht zuletzt auch deswegen, weil einzelne Arechairees sich auf bestimmte Wissenschaften spezialisiert haben. Das arvische Schulsystem diente lange als Vorbild für den ganzen chirischen Kulturraum und selbst im Arbischen, Suvatischen oder Fanischen finden wir heute höhere Lehr- und Forschungseinrichtungen, die sich „Arechaireon“ nennen.