OChumirne und der Djevul

Lange Zeit vor Morgen, früh, bevor die Sonne aufging und bevor die Vögel anhoben zu singen

machte Odên der wunderschönen Jungfer einen Antrag:

 

"Ochumirne, Ochumirne, heiratet ihr mich, für das, was ich Euch so gern dargebe?

Ihr könnt nur ja oder nein sagen, ob Ihr es nun tun wollt oder nicht?

Ich werde euch die sieben Hengste geben, grasend dort im Gehölz. Noch nie wurde ein Sattel

auf sie gelegt, noch nie hatten sie eine Trense im Maul.

Ich werde Euch die sieben Mühlen geben, die zwischen dem Agmach und dem Vyrmermyr stehen,

die Mahlsteine wurden aus dem rotesten Kupfer gefertigt und ihre Räder sind mit Silber beschlagen.

Ich werde Euch das vergoldete Schwert geben, das von fünfzehn Goldringen erschallt, und führt Ihr

es in in der Schlacht, werdet ihr das Schlachtfeld gewinnen.

Ich werde euch das so neue Hemd geben, das schimmernde Beste, das es zum Tragen gibt.

Es wurde nicht mit Nadel oder Faden genäht, sondern gewirkt aus reinster Feuersglut.

"Solche Gaben nähme ich gerne an", sagte Ochumirne, "wenn du den Erlöser kenntest, aber du

bist der schlimmste Djevûl, aus der Brut von Kjahullir und Kattir."

Da sprang Odên aus der Tür hinfort in den Wald, und heulte und jammerte so laut:

"Hätte ich diese schöne Jungfer bekommen, frei wäre ich von meiner Qual!"

Und er tobte und wütetete bis der Abend kam und ein neuer Morgen und dann stand er ganz still.

Und schlug Wurzeln und Äste und Blätter sprossen. Und noch heute, wenn der Wind durch den Odênbaum

streift flüstern die Blätter: "Ochumirne, Ochumirne, heiratet Ihr mich, für das was ich Euch so gern dargebe?

Ihr könnt nur ja oder nein sagen, ob Ihr es tun wollt oder nicht?"