Erseva

Erseva, das Flussland, liegt nordöstlich Echyras und südlich der Sieben Königreiche Gisuvatas. Es ist geprägt von den großen Strömen des Ven und Vija im Süden, sowie des Ser und des Ari im Norden. Neben diesen großen Flüssen durchziehen zahlreiche kleinere Ströme das Land und prägen es so durch eine Vielzahl von Sümpfen, Auen und fruchtbaren Grasebenen.


Das Volk der Erseven ist verhältnismäßig jung und ist aus der Vermischung von Echyren, Arbaren und Gisuvaten hervorgegangen, gerade im nördlichen Küstenbereich gibt es auch viele Einwohner mit chedischem Einschlag. Die Menschen werden durch eine gemeinsame Sprache zu einem Volk geeint und durch eine gemeinsame Religion verbunden, die jedoch offen für neue Impulse ist. Besonders der Kult des Asiranas, der bereits vor einem Jahrhundert in Erseva übernommen wurde, erfreut sich wachsender Beliebtheit und beginnt die alte Religion zunehmend zu verdrängen.


Erseva besteht aus sechs Fürstentümern, die mal durch wacklige Bündnisse in Frieden leben und sich mal in blutige Kriege verstrickt finden. Über die Geschichte hinweg waren es meist das südliche Velosija und das zentral gelegene Perusant, die eine dominierende Stellung inne hatten.

Die Fürsten der Erseven trage den Titel Bahal, der ein Erbtitel ist und sowohl politische, wie religiöse Macht beinhaltet. Die profanen Machtbefugnisse sind dabei weitaus bedeutender als die sakralen. Der Bahal ist vor allem in die großen Opferfeste des Götterkultes eingebunden, was in Velosija dazu geführt hat, dass ein asiranistischer Bahal aus Gründen der Staatsräson den alten Göttern Ersevas opfert.


Die Gesellschaft der Erseven besteht hauptsächlich aus Freien. In wohl keinem anderen Land der bekannten Welt ist Sklaverei so wenig verbreitet. Sklaverei ist nicht verboten, aber beinahe nur im Adel verbreitet. Die Adligen besitzen meist eine sehr überschaubare Anzahl an Sklaven, die meist Hausdiener, Sekretäre oder auch Gespielen sind. Sklaven sind in anderen Lebensbreichen nur selten zu finden.

Vielleicht besitzen die Erseven gerade aufgrund dieses Umstandes eine sehr stolze Bürgerschaft, die sich durchaus gegen ihre Priester und Herren behauptet, wenn die Dinge im Argen liegen.


In der alten Religion Ersevas sind der Sonnengott Diphabas und die Sonnengöttin Irdissa das herrschende Götterpaar. Sie sind die beiden Götter des Adels, auf die sich die Bahalen der alten Zeit zurückführten.

Bei den Kriegern waren seit alter Zeit Sarkis und Isthiri, die beiden Kriegergötter von herausragender Bedeutung. Besonders Isthiri, die auch als Göttin der Weisheit gilt, hat auch im einfachen Volk große Beliebtheit erfahren.

Die im Volk wichtigsten Götter waren aber lange Zeit Chibiria, die Erd- und Muttergöttin und Nardios, der Wetter- und Himmelsgott. Ihr Kult bestimmte das bäuerliche Leben.

Seit etwa hundert Jahren verbreitete sich der Kult des echyrischen Asiranas auch in Erseva. Er wurde zunächst als Sohn des Sarkis in die Göttergemeinschaft aufgenommen, verdrängte aber zunehmend die Bedeutung anderer Kulte.

Vielleicht fielen die Lehren der Asiranisten gerade deswegen auf einen fruchtbaren Boden und machten Velosija zu einem bedeutenden Zentrum der Lehre.