Das Mädchen mit dem Feuermal

Dreißig lange Jahre hat der Bürgerkrieg Iderusa erschüttert, doch aus der Asche hat es sich stärker denn je erhoben: Von der neuen Hauptstadt Versarus aus herrscht die ewig junge Kaiserin Toria Sabila Versa nun seit fünfzig Jahren, ohne einen Tag gealtert zu sein - im Volk munkelt man, die scharlachrote Kaiserin bade im Blut von Jungfrauen. Die Kaiserin hat die meisten ihrer alten Feinde überlebt und ihre Herrschaft gefestigt, aber ihre Beliebtheit beim Volk nimmt mit jedem Jahr ab. Die Königin aus der Asche wittert überall Verrat, verdächtigt Arrovelosia der Aufwiegelung und blickt skeptisch auf Zaphyre seine Große Gilde. Es heißt ihre Cecutores Versis, ihre Häscher und Spione, seien so zahlreich wie die Soldaten ihres Heeres.

 

Eine Prophezeiung bereitet der Göttlichen Herrscherin Sorgen: Es heißt, dass ein Mädchen, mit dem Feuermal geboren, ihre Herrschaft und ihr Leben beenden wird.

Drei Dinge, die du wissen solltest

Das göttliche MAndat

Wir schreiben das Jahr 53 MA - Meinexitum Aiserum, das 53. Jahr des "Auftrags der Götter". 53 Jahre ist es her, das die Götter selbst im Heiligtum auf dem Ivaris bei Caisara die Königin aus der Asche auserkoren, dem Land Ordnung und Frieden zurückzubringen und die offiziellen Verlautbarungen sehen in der ewigen Jugend der Herrscherin den Beweis der göttlichen Gunst.

Die Rechtmäßigkeit ihrer Herrschaft anzuzweifeln, sie selbst anzuzweifeln, bedeutet an den Göttern zu zweifeln.

Die Narben des Bürgerkrieges

Der Bürgerkrieg ist seit 23 Jahren vorbei und während die junge Generation im Frieden einer mächtigen und starken Großmacht aufwuchs, erinnern sich viele Ältere noch an das Chaos, die Zerstörungen und Rechtlosigkeit der Bürgerkriegsjahre, deren Spuren noch überall im Reich zu erkennen sind. Ruinen prägen die Landschaft, notdürftige Reparaturen die Städte und jenseits der von der Armee gesicherten Hauptstraßen treiben sich Räuber und Wegelagerer herum, während ehemalige Söldner sich als Schläger und Erpresser in den Städten über Wasser halten.

Der Bürgerkrieg hat die meisten der alten Lautae, der Adelfamilien, ausgelöscht oder in die Armut getrieben. Der neue Adel besteht aus den von der Kaiserin begünstigten Familien, die aus den niederen Ständen emporgehoben wurden. Während der alte Adel seinem verlorenen Glanz nachtrauert, schwelgen die Neuadligen in protzendem Überfluss.

Die Herrschaft der scharlachroten Kaiserin mag gesichert sein, doch die Narben des Krieges sind noch nicht verheilt.

Iderusisches REcht

Der Iderusische Bund besaß eine alte Rechtstradition, die jeden seiner Bürger schützt und alle betrifft, die sich auf dem Gebiet des Bundes aufhalten. In allen iderusischen Städten stehen noch heute die großen Gesetzestafeln auf dem Versammlungsplatz, die es jedem Bürger erlauben sein Recht zu erkennen und zu beanspruchen und dort werden auch die neue Gesetze veröffentlicht. Kein Verbrechen, keine Strafe ohne Gesetz - aber auch keine Politik.

Was innerhalb einer Region nicht von der Carsia Cepenia und auf Bundesebene nicht vom Cipetorium Ritatum Cepenarum beschlossen wurde, ist nicht rechtens, weil es kein Gesetz ist - zumindest den alten Tafeln nach. Doch die Erlässe, Esiderationes, der Königin aus der Asche sind das Gesetz der neuen Zeit und die alten Gesetze nur noch eine blasse Erinnerung, eine Fassade und die Organe des alten Bundes bloße Statisten.

Das Iderusische Recht hat eine alte Tradition, aber heute fast wertlos.

Drei Aspekte, die die neue Zeit bestimmen

Ornis Larum: Das Kriegsrecht

Das Drunum ist ein Militärstaat. Die Armee der Königin aus der Asche besitzt die polizeiliche und richterliche Gewalt. Die Armee garantiert die Sicherheit der Bürger, aber zum Preis ihrer Unfreiheit. Die Offiziere der Armee schulden nur ihrer scharlachroten Kaiserin Treue und Respekt, ihr verdanken sie alles, ohne sie sind sie nichts.

Vanus Acotuniae: Die Althergebrachte Weise

Das Drunum Isca - die "Macht der Mutter" - bestimmt immer noch den Alltag. In den Familien haben die weiblichen Familienoberhäupter immer noch das Sagen und adlige Frauen stehen offiziell an der Spitze der Gesellschaft; aber auch wenn Frauen die wertvolleren Bürger sind: Das Ornis Larum höhlt ihre angestammten Rechte und Privilegien aus, denn auch wenn ihr Ansehen geringer ist, stehen die Männer der Armee an der Spitze.

Metatio Initacriae: Das Magieverbot

Im Reich der Ewig jungen Kaiserin ist die Ausübung von Magie streng verboten. Nur wenigen Zauberern der Großen Gilde ist die Ausübung der Zauberei in engen Grenzen und unter den wachsamen Augen der Cecutores Versis gestattet.

Im alten Bund war man stolz auf die Initatores, deren fortschrittliche Magie ungesehen in vielen Lebensbereichen das Leben der Städter erleichterte - sei es bei elementaren Dingen wie der Wasserver- und Abfallentsorgung, in der Medizin oder den Schauspielen. Nun liegt diese Infrastruktur brach und viele Annehmlichkeiten sind verschwunden, aber daran erinnern sich sowieso nur noch die Alten.

Doch nicht nur die Ausübung von Magie wird mit dem Tode bestraft, auch der Besitz magischer Gegenstände oder magischer Schriften steht unter empfindlichen Strafen. Und wer kann schon sagen, wer für die Cecutores spioniert?

Drei Gemeinschaften, die du kennen könntest

Zaphyrer: Die Große Gilde

Die Große Gilde (Idersusich: Grex Luruma, Echyrisch: en Are Mosse), umgangssprachlich einfach "die Zaphyrer", ist eine von den Reichen dieser Zeit unabhängige Gemeinschaft der Magier von Zaphyre. Nach dem Iderurischen Bürgerkrieg und dem Zaphyrisch-Arrovelosiansichen Krieg besitzt die Große Gilde das Monopol auf die magische Ausbildung und Forschung, aber auch die Herstellung magischer Gegenstände und Schriften. Neben ihrem Hauptsitz auf der Insel Zaphyre gehören auch die Akademien von Pellas, Arras, Doreon, Pelandis, TalsaNexosZortyne und Nessus zu dieser Gemeinschaft. Magier besitzen einen Sonderstatus in allen Reichen, die mit der Großen Gilde Geschäfte machen und fallen unter die Jurisdiktion der Gilde, obwohl Organisationen wie die Cecutores Versis oder die Bewahrer ein Auge auf ihre Aktivitäten haben. Die Große Gilde verkauft die Dienste ihrer Magier an Adlige, Fürsten und eigentliche jeden, der es sich leisten kann.

Die Große Gilde pflegt Geschäfte in Iderusa mit der Königin aus der Asche selbst zu unterhalten, die argwöhnisch jeden Zauberer unter die Bewachung ihrer Cecutores stellt und sich vorbehält, Zaphyrer, die nicht ihr persönliches Siegel tragen, ungeachtet der Rechte zaphyrischer Magier hinzurichten.

Die Cecutores: Die Hüter der Flamme

Die Cecutores Versis waren im Alten Bund die "Magiepolizei", Wächter, die Jagd auf gesetzesbrüchige Zauberer, Geisterpaktierer und Verderbte machten. Im Drunum der ewig jungen Kaiserin sind die Cecutores nicht nur die Leibgarde der Königin aus der Asche, sondern auch eine Geheimpolizei und immer noch Jäger von Magiern, Geistern und Verderbten.

Die meist jungen Männer sind auf die Kaiserin eingeschworen und fanatisch.

Das Cipetorium Custodis: Eine Verschwörung

Das Cipetorium Custodis, die "geheime Zusammenkunft", ist eine verschworene Geheimgesellschaft der alten Elite und Ewiggestrigen, die gegen die ewig junge Kaiserin und ihre Armee vorgehen, Adlige vergiften und Armeedepots sabotieren. Heißt es.

Niemand weiß, ob es das Cipetorium wirklich gibt. Vielleicht ist es nur ein Wunsch. Vielleicht eine Falle der Cecutores für Dissidenten.

Drei Orte, die immer eine Reise wert sind

Versarus - Die Neue Hauptstadt

Versarus, "Feuerblumenwiese", ist Residenzstadt der ewig jungen Kaiserin und Versammlungsort des Cipetorium Ritatum Cepenarum, des Marionettensenats, in dem Abgesandte der Städte (Spuria) und Völker (Dorames) des Drunum zusammenkommen, um über Gesetze und Verordnungen zu debattieren, obwohl den meisten politisch gebildeten klar ist, dass es sich nur um Vorschläge handelt, die von den Launen der Königin aus der Asche abhängen.

Die neue Hauptstadt wurde auf dem Reißbrett entworfen und hat den Grundriss eines sechseckigen Sternes, in dessen Mitte sich der Palast der Kaiserin und die Villen ihrer Günstlinge befinden. Die Hudules ("Sechstel") sind für eine große Bewohnerzahl ausgelegt, aber nur ein Bruchteil der Einwohner des alten Nemur lebt in ihnen, viele Grundstücke liegen noch brach und Gebäude stehen leer, mancherorts bewohnt eine einzelne Familie eine ganze Mietskaserne. Öffentliche Bäder, Bibliotheken, Markthallen und Tempel - sie alle sollen vom Glanz und Ruhm des neuen Drunum künden und vom Stolz seiner Bewohner, doch sie sind so groß und überdimensioniert für die tatsächliche Einwohnerzahl, dass sie grotesk wirken.

Die Ruinen der alten Hauptstadt Nemur vor den Toren der Stadt sind derweil Heimat der Versprengten des Krieges, entflohener Sklaven und abtrünniger Zauberer. Ein Geschwür der Gesetzlosigkeit, das nur unregelmäßig von Razzien der Cecutores oder der Armee erschüttert wird.

Caisara - Die Heilige Stadt

Caisara in Ambria ist eine uralte Stadt und wie die meisten ambrischen Siedlungen vom Bergbau und der Metallverarbeitung geprägt. Über ihr ragt der Ivaris, der heilige Berg, in den Himmel und auf ihm befindet sich das große Heiligtum der Dreiheit - und Caisara ist die Geburtstadt der Ewig jungen Kaiserin, die ihren Beinamen Caisarena der Stadt verdankt.

Seit der Zerstörung Nemurs ist Caisara das religiöse Zentrum des Drunum und die Priesterschaft des Tempels der Dreiheit eine einflussreiche Fraktion in der Gesellschaft, die wie so viele einflussreiche Organisationen des Drunum unter der direkten Einflussnahme der Kaiserin stehen.

Miris - Handelsmetropole und Piratenest

Miris in Noroia profitierte, wie die ganze Sica vom Bestreben der Königin aus der Asche den Handel mit Noronteia zu fördern, ohne von der Passage durch Nexos abhängig zu sein. Die einst verschlafene Ansiedlung wuchs rasch zu einer großen Hafenstadt heran, die heute eine "Pforte zum Süden" darstellt.

Reiche Händler aus dem Drunum, aber auch aus dem fernen DemarKaphtenuTawonit und Midi haben sich in der Stadt niedergelassen und sie ist Stützpunkt der Süd-Flotte - doch die von den Gaiensern besiedelten Inseln im Mareneum Arcum bieten vielen Piraten Unterschlupf, die vom Reichtum der Stadt und den schwer beladenen Schiffen, die aus ihr oder zu ihr streben, angezogen werden.

Drei Personen, deren Namen man überall kennt

Toria Sabila Versa

Toria Sabila Versa, die "Königin aus der Asche" brachte dem Drunum Iderusum nach einem verheerenden Bürgerkrieg, der Zerstörung der alten Hauptstadt Nemur durch einen Großbrand und der Entstehung des von Magiern geführten Zaphyrischen Reiches neue Stabilität und Ordnung und war die Begründerin eines neuen, starken Drunums, einer der Großmächte der neuen Zeit.

Arsnus Alanus Remo, genannt "Aserturis"

Aserturis, der "Bluthund", so nennt das Volk Arsnus Alanus Remo, den Kopf der Cecutores und Vollstrecker des Willens der Ewig Jungen Kaiserin, niemand ist der Kaiserin so nah wie er, niemand so skrupelos, niemand so fanatisch.

Aserturis kann dich in der Gesellschaft emporheben oder dich verschwinden lassen - und jeden, den du kennst.

Lar Levenus Saro

Lar Levenus Saro kennt man vielleicht nicht überall, aber ihr kennt ihn: Es ist euer Auftraggeber. Eine zwielichtige Gestalt, der nachgesagt wird zu den Cecutores zu gehören, von dem es aber auch heißt, er sei in den Schmuggel magischer Gegenstände involviert oder verstecke Dissidenten vor dem Zugriff durchs Militär.

Obwohl ihr Saro in seinem schäbigen Haus im Dritten Hudul von Versarus trefft, kennt ihr die Gerüchte über seine prächtige Villa im Zentrum der Stadt und wisst von den Reichtümern, die er besitzen soll. Da wundert es euch nicht, dass er euch die atemberaubende Summe von 500 Rauntoria anbietet, um ein Mädchen zu ihm zu bringen. Ein ganz besonderes Mädchen. Eines mit einem Feuermal im Gesicht ...