Eine welt im Wandel

Etwas mehr als ein Jahrhundert nach der Gisuvatischen Verderbnis befindet sich das Arrovelosijanische

Reich am Beginn einer wahren Blüte. Das Reich ist nach innen weitestgehend gefestigt und der in Pellos residierende König hat das „Zeitalter des Friedens“ verkündet.

Natürlich sieht die Realität anders aus, als die herrscherliche Propaganda es preist: Die erst im Lauf der letzten zwei Jahrzehnte dem Reich einverleibten phalopischen Städte, Draspon, Topeia, Phorema und Isthion sind ein beständiger Quell der Unruhe; Pulverfässer in denen nur ein kleiner Funke fehlt, um die ehrenwerten Bürger zum Aufstand zu bewegen. Auch in den ehemaligen velosijanischen Gebieten gärt es. Obwohl die ersevischen Fürstentümer seit fast einem halben Jahrhundert zum Reich gehören, bereiten die kulturellen Spannungen zwischen Erseven und Echyren mehr Probleme, als die Herrschenden zugeben wollen. Und im Nordwesten bereiten die Arbaren dem Reich Probleme. Die kundrosischen Untertanen des Fürsten von Antyra fühlen sich nicht als dem Reich zugehörig, sehen sich als Kundroser nicht als Arroien. Die kulturellen Unterschiede führen, angefacht von den Überfällen der Freien Stämme und den Ränken des Krakenreiches immer wieder zu blutigen Aufständen. Daher ist eine Besiedlung des antyrischen Fürstentums durch Siedler aus dem Kernland kaum möglich, so dass außer wenigen asiranistischen Missionaren nur eine kleine Schicht arroischer Adliger über eine zahlenmäßig überlegene arbarische Bevölkerung herrscht. Ein Unterfangen, das womöglich längst gescheitert wäre, würden die arroische Truppen nicht auf ihre Nesilischen Waffen zurückgreifen können.

In der Außenwelt sieht es kaum besser aus. Das Drunum Iderusum ist stärker als jemals zuvor, besonders seit Drunator Caisus Atelinus Rator den Rat der Cipenii und die Ursatrices de Facto entmachtet und das Drunum in eine Militärdiktatur gestürzt hat. Aus den Bürgerkriegen dieses Putsches kam das Drunum stärker hervor, als man es im Ausland erwartet, ja erhofft hatte.

Das Phalastrion, einst Heimat stolzer Handelsstädte, ist durch die jahrzehntelangen Auseinandersetzungen zwischen dem Arrovelosijanischen Reich und der Kaphtenischen Republik zu einem

Hort der Piraterie herabgesunken. Die meisten Städte haben Freibeuterei als wertvolle Ergänzung

ihrer schrumpfenden Handelsgewinne akzeptiert und spielen in wechselnden Bündnissen Arros und

Kaphtenu gegeneinander aus.

Im Norden, besonders den von der Gisuvatischen Verderbnis betroffenen Gegenden, führen mit Arros oder dem Drunum verbündete Reiche Stellvertreterkriege für die beiden Großmächte, die einen direkten Konflikt miteinander - noch - nicht wagen wollen.