Vorurteile

 

"Arbaren sind dumme, ungebildete und kriegerische Hünen": Ein verbreitetes, von den Echyren kolportiertes und von nahezu allen Völkern der Antike aufgenommenes Vorurteil; wahr daran ist die "Hünenhaftigkeit" der Arbaren, die mit durchschnittlich 1,95 m Körperhöhe die anderen Völker sichtbar überragten; unwahr sind Dummheit und Bildungslosigkeit, die lediglich aus echyrischer Perspektive so erscheinen, vor allem weil die echyrische Bildung schon früh mit Schriftlichkeit assoziiert wurde, während die Arbaren die Schrift erst deutlich später übernahmen; begründet ist der kriegerische Teil, da die ersten Kontakte zwischen Arbaren und Echyren in der Tat Beutezüge der Arbaren in den Süden waren und Handels- und freundschaftliche Kontakte sich erst spät entwickelten.

 

"Arbaren sind gottlose Tempelschänder" & "Die Echyren sperren ihre Götter in steinerne Käfige": Die Arbaren verehrten ihre Götter weder in Menschengestalt, noch errichteten sie ihnen Tempel, was die Echyren dazu brachte sie für "gottlos" zu halten und über den mangelnden Respekt, gerade der plündernden Krieger, gegenüber ihre Heiligtümern zu beklagen. Für die Arbaren war das Konzept die Götter in einem festen Gebäude zu verehren einfach fremd.

 

"Arbaren denken nur an Sex" & "Echyren sind verklemmte Spaßverderber": Obwohl man den Echyren selbst keine Prüderie vorhalten kann, waren sie keineswegs so frei wie die Arbaren, die gerade in den Sommermonaten oft ganz nackt herumliefen oder mitten in der Öffentlichkeit Sex hatten oder masturbierten. Während die Echyren sich mit der Nacktheit noch irgendwie hätten abfinden können, obwohl sie in der Öffentlichkeit nur beim Sport nackt zu sein pflegten, waren die öffentliche sexuellen Handlung für sie einfach zu viel des Guten.

 

"Alle Erseven sind gute Ärzte": Im Süd-Echyrischen Raum kannte man vor allem die gebildeten ersevischen Ärzte, die sich Fürsten und wohlhabende Bürger anstellten, weshalb sich das Vorurteil verbreitete, dass alle Erseven begnadete Ärzte waren; seltsamerweise breitete sich dieses Vorurteil nicht nur in den Nord-Echyrischen Raum aus (der mehr Kontakt zu den Erseven hatte), sondern führte noch im Arrovelosiansichen Reich dazu, dass man ersevischen Ärzten trotz gleicher (oder sogar etwas schlechterer Bildung) den Vorzug gab.

 

"Erseven sind kultiviert, Echyren sind bäurisch": Im Arrovelosianischen Reich bildeten die Erseven rasch eine Minderheit, dennoch waren sie besonders im höfischen Umfeld sehr angesehen und ersevische Tischsitten und generelles Benehmen wurden rasch von echyrischen Adligen übernommen, zeitweise geriet es sogar in Mode sich im Adel ersevisch zu unterhalten; dieser "Ersevismus" führte in manchen, südlicheren Gegenden sogar dazu, dass sich Männer wie Frauen kleideten und Frauen wie Männer, weil sie glaubten so besonders "ersevisch" zu wirken, was wiederum auf einem Vorteil beruht:

 

"Ersevische Männer tragen Frauenkleidung und ersevische Frauen Männerkleidung": Dieses Vorurteil beruht auf der Sitte der Erseven das soziale Geschlecht vom biologischen zu unterscheiden und die Entscheidung darüber von jedem Menschen beim Erwachsenwerden selbst fällen zu lassen; so gab es tatsächlich viele biologische Männer, die aufgrund ihres sozialen weiblichen Geschlechts Frauenkleidung trugen und umgekehrt, es war jedoch nie allgemein so üblich.

 

"Geld vertraut man am besten einem Phanecher an": Die Phanecher waren nicht nur seit der Antike begnadete Seehändler, in ihren Isarti-Tempeln entwickelte sich auch das erste Bank- und Versicherungswesen der torajanischen Geschichte; so kam es, dass bei nahezu allen Handelspartnern der Phanecher dieses Vorurteil aufkam.

 

"Alle Demarer sind Hexer": Das antike Demar war eine Wiege der Magiewissenschaft, noch während die Magie sonstwo als "altvorderisch" geächtet war, sodass sich bei vielen Völkern dieses Vorurteil ausprägte; obwohl lediglich die Priesterschaften in den Genuss magischer Ausbildung kamen.